Die deutsche Übersetzung von Freeform Universal (FU) ist fertig!

Vorgeplänkel zur Übersetzung

Schon seit Mai letzten Jahres habe ich mit +Thorsten an der Übersetzung des leichten erzählerischen Rollenspiels “FU” von Nathan Russell gearbeitet. Nun ist sie öffentlich und kostenlos für alle freigegeben (unter Creative-Commons-Lizenz), und zwar in diversen Formaten - hier geht’s lang zur Hauptseite!

Neben der eigentlichen Übersetzung gab es viel zu tun. Lange wurde illustriert, webdesignt, Domains gekauft und eingerichtet, das SRD gefüllt, PDFs gelayoutet, EPUBs generiert und gestaltet, Figurenbögen entworfen und getestet, Testbroschüren am heimischen Drucker gedruckt und Print-on-Demand-Dienste ausprobiert, doch nun ist alles erledigt.

Das Spiel hat nun sogar ein eigenes Blog, auf dem wir vorhaben, regelmäßig Tipps und Hausregeln zu schreiben. Und dort findet sich auch die eigentlich offizielle Eröffnungsrede! Ein paar Worte von dort will ich aber auch hier gleich nochmal kurz wiedergeben.

Wie das Buch als Print-on-Demand-Hardcover aussehen kann, zeigt Thorsten hier auf seinem Blog. Man kann es sich aber auch einfach selber ausdrucken und zusammentackern, wie man auf dem offiziellen FU-Blog sehen kann.

Alles klar, aber, äh, was ist FU eigentlich für ein Spiel?

FU ist ein erfrischend freies Spielsystem für improvisationsfreudige Spielleiterinnen (oder auch “Erzählerinnen”), das völlig ohne Attributswerte und andere Zahlen auskommt und mit dem man jede beliebe Spielwelt und jede beliebige Figur spielen kann, ohne künstliche Einteilung in Klassen, Spezies, Rassen usw. Der Spielablauf ist cinematisch und dynamisch; ähnlich wie in einem Film soll nicht die Welt perfekt simuliert und optimiert werden, sondern die Geschichte und die Figuren stehen im Mittelpunkt.

Figuren

Diese Figuren bestehen im Wesentlichen aus vier sogenannten “Beschreibern”, frei gewählten Wörtern, die ihren Körper und Geist, sowie eine Stärke und eine Schwäche, nun ja, beschreiben.

Ähnlichkeiten und Verwandtschaften mit anderen Spielen

FU hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Fate Core oder Turbo-Fate ohne Attributswerte; besonders die Beschreiber erinnern durch ihre reine Textform an Fate-Aspekte. Es gibt sogar “FU-Punkte”, um z. B. fehlgeschlagene Handlungen vielleicht doch noch zum Guten zu wenden. Die Teilerfolge, hier im Format “Ja, und” oder “Nein, aber” ähneln wiederum ein wenig den Spielen aus der PbtA-Famile (Apocalypse World, Dungeon World und Co).

Jedoch gibt es bei FU im Gegensatz zu Fate und PbtA weniger stützendes “Meta-Drumherum”, das nach eigener Erfahrung für fabulierfreudige Spielerinnen zum einschränkenden Korsett werden kann und deren Immersion stört. Man spielt stattdessen bei FU nicht so sehr Regisseur, sondern steckt eher direkt in der Handlung - es gibt zum Beispiel nur eine einzige Art von Aktion, die ich im Folgenden kurz beschreibe.

Etwas tun: Aktionen

Wollen die Spielerinnen mit ihrer Figur etwas tun, dessen Ausgang unklar ist, werfen sie einen sechsseitigen Würfel. Können ihre Figuren das betreffende besonders gut (haben also einen passenden Beschreiber), dürfen sie sich einen weiteren Würfel dazunehmen, um ihre Erfolgschancen zu verbessern. Ebenso müssen sie aber auch damit rechnen, einen oder mehrere Würfel weglegen zu müssen, wenn die Aufgabe besonders schwer ist, zum Beispiel die zu erklimmende Klippe besonders steil. Nach dem Würfelwurf gilt der beste gefallene Wert als Ergebnis und bestimmt, ob die Aktion glatt, mit Bravour oder mit Komplikationen klappt (“Ja, und”, “Ja, aber”, “Ja”) oder eben nicht (“Nein, und”, “Nein, aber”, “Nein”).

Passende Ausrüstung (jede Figur darf zwei beliebige Gegenstände bei sich tragen) bringt übrigens ebenfalls Bonuswürfel, ein naheliegendes Beispiel sind Waffen in einem Kampf.

Teilen Kommentare
comments powered by Disqus